Foraminifera: Ein winziger Meeresbewohner mit riesigem Einfluss auf die Tiefsee!

blog 2025-01-05 0Browse 0
 Foraminifera: Ein winziger Meeresbewohner mit riesigem Einfluss auf die Tiefsee!

Foraminiferen sind faszinierende Einzeller, die zu den Amoebozoa gehören und in allen Meeren der Welt vorkommen. Trotz ihrer mikroskopischen Größe spielen sie eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem. Diese winzigen Lebewesen, deren Name von lateinisch „foramen“ (Loch) und „ferre“ (tragen) abgeleitet ist, zeichnen sich durch ihre komplexen Gehäuse aus, die aus Calciumcarbonat bestehen.

Foraminiferen sind Meister der Anpassung. Sie bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen, von den flachen Küstengewässern bis zu den tiefsten Regionen des Ozeans. Einige Arten leben frei im Wasser, während andere an Seegras oder Sedimenten festgewachsen sind.

Ein Leben hinter dem Gehäuse:

Das charakteristische Merkmal der Foraminiferen ist ihr komplexes Gehäuse, das oft kunstvolle geometrische Formen annimmt. Dieses Gehäuse dient nicht nur als Schutz vor Fressfeinden, sondern spielt auch eine Rolle bei der Fortbewegung und der Nahrungsaufnahme.

Foraminiferen bewegen sich mithilfe von Pseudopodien fort, dünnen Ausstülpungen des Cytoplasmas, die wie winzige Arme fungieren. Sie dehnen diese Ausstülpungen aus, um sich im Wasser zu bewegen oder Nahrungspartikel einzufangen.

Die Ernährung der Foraminiferen ist vielfältig. Viele Arten ernähren sich von winzigen Algen und Bakterien, während andere größere Beutetiere wie kleinere Protozoen fangen.

Foraminiferen: Die “Geheimnisvollen” der Tiefsee:

In den Tiefen des Ozeans, wo Sonnenlicht kaum dringt, bilden Foraminiferen eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere. Sie spielen auch eine entscheidende Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf.

Wenn Foraminiferen sterben, sinken ihre Gehäuse auf den Meeresgrund. Dort verbleiben sie Millionen von Jahren und lagern sich als Sediment ab. Durch die Analyse dieser Sedimente können Wissenschaftler Informationen über die Vergangenheit des Ozeans und des Klimas erhalten.

Die Fossilien von Foraminiferen sind besonders wertvoll für die Paläozeanographie, da sie Hinweise auf die Wassertemperatur, den Salzgehalt und die Zusammensetzung der Meeresströmungen in der Vergangenheit liefern.

Foraminiferen - Vielfalt im Mikrokosmos:

Es gibt über 4000 Arten von Foraminiferen, jede mit ihren eigenen einzigartigen Merkmalen. Einige Arten haben spiralförmige Gehäuse, während andere kuppelförmige oder zylindrische Strukturen aufweisen. Die Größe der Gehäuser variiert ebenfalls stark: von winzigen Einzellern bis zu größeren Formen, die mehrere Millimeter erreichen können.

Eine Übersicht über verschiedene Foraminiferenarten:

Art Gehäuseform Lebensraum Ernährung
Globigerina bulloides Kugelförmig Ozeanische Oberflächengewässer Algen
Ammonia tepida Spiralförmig Küstengewässer, Sedimenten Bakterien, Detritus
Quinqueloculina seminula Fünfeckig Flachwasserzone Mikroalgen

Foraminiferen: Eine bedrohte Gruppe?

Obwohl Foraminiferen zahlreich sind und in allen Meeren der Welt vorkommen, sind sie wie viele andere marine Organismen durch die Auswirkungen des Klimawandels bedroht.

Die Versauerung der Ozeane aufgrund von erhöhtem CO2-Gehalt im Wasser kann den Aufbau ihrer Kalziumkarbonat-Gehäuse beeinträchtigen. Zudem können steigende Wassertemperaturen und veränderte Strömungsverhältnisse ihre Lebensräume negativ beeinflussen.

Der Schutz dieser faszinierenden Lebewesen ist daher von großer Bedeutung.

Foraminiferen sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil des marinen Ökosystems, sondern bieten auch wertvolle Einblicke in die Geschichte unseres Planeten. Die Erhaltung ihrer Artenvielfalt ist essentiell für das Verständnis der Zukunft unserer Ozeane und unseres Klimas.

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